Die Mosterei

Ein weiterer Wirtschaftszweig wurde 2008 eher durch Zufall entdeckt. Eine Kundin machte auf eine Apfelsaftpresse aufmerksam. Kurzer Hand wurde diese angeschafft und den Kunden angeboten aus ihren eigenen Äpfeln Saft zu pressen, welchen sie dann in dem darauf folgenden Tag zurückbekommen, also jeder das wiederbekommt was er zuvor gebracht hat. Das Lohnmosten hat starken Zulauf erhalten und jährlich kommen zur Erntezeit neue Kunden, um aus ihren Früchten Saft pressen zu lassen.

 

Dabei wird jedem Kunden eine Großkiste zur Verfügung gestellt, in welche er seine eigenen mitgebrachten Äpfel, Birnen, Quitten, Wein, Rote Beete und auch andere Früchte nach Absprache, hineinlegt. Die Kiste wird dann gewogen und ein Zettel mit Name und Telefonnummer angebracht, der von da an jeden Produktionsschritt der Früchte bis zum Saftbeutel begleitet.

Zunächst wird die Kiste mit Hilfe eines Gabelstaplers auf einem Verlesetisch ausgeleert, die Früchte werden im Anschluss gewaschen und zu Maische geschreddert. Die Maische wird dann mit einer Plastikhandschaufel in ein Leinentuch umgeschaufelt das zusammengefaltet wird. Das wird insgesamt achtmal gemacht und diese werden dann zu einem Turm übereinander gestapelt, getrennt durch je eine Edelstahlplatte. Dieser Turm wird dann in die Presse geschoben, in welcher ein Hydraulikzylinder mit 200 bar den Saft aus den Tüchern presst. Der übrig gebliebene Trester wird aus den Leinentüchern geschüttelt und ist ein gern genommenes Tierfutterergänzungsmittel für Schweine und Kühe.

Der gewonnene Saft wird in Plastikgefäße geleitet, die wiederum in einen 100l fassenden Kocher umgefüllt werden. Dieser heizt den Saft auf ca. 75°C vor. Ist die Temperatur erreicht wird der Saft aus dem Vorkocher in einen 150l Endkocher abgelassen, welcher den Saft auf 84°C erhitzt( bei 82°C werden alle Keime abgetötet und somit der Saft haltbar gemacht, ab 95°C sind jedoch auch alle Vitamine zerstört also darf der Saft nicht aufkochen) und aus diesem werden die 5l oder 10l Beutel manuell befüllt.

Diese Beutel werden dann entweder in die mitgebrachten Gefäße gelegt oder in von uns erhältliche Transportkartons verpackt. Auf dem mitgelaufenen Zettel werden die gefüllten Beutel und der Presslohn aufgeschrieben.

In diesen Beuteln ist der Saft bei trockener und dunkler Lagerung mindestens 18 Monate haltbar und nach Anbruch ist der reine Apfelsaft ohne Kühlschrank bei 20°C noch mindestens drei Monate haltbar. Also selbst für einen Einpersonenhaushalt ohne Probleme auszutrinken, wenn umgerechnet jeden vierten Tag ein Glas getrunken wird.

Natürlich sind im Hofladen auch Apfelsäfte aus Äpfeln vom Obsthof Lafrenz erhältlich, diese auch ausschließlich sortenrein. Da ist für jeden Geschmack etwas dabei.